Kein Tag soll euch tilgen aus der Erinnerung…

Zum Verständnis der USA gehört in jedem Fall auch ein Besuch von Ground Zero in New York. Im 4 Hektar großen Liberty Park befinden sich das Mahnmal und das Museum für die Ereignisse und Opfer des 9. September 2001. Sie gehören zu den beeindruckendsten Erinnerungsorten, die wir auf unseren gemeinsamen Reisen der letzten Jahre besucht haben. Vergleichbar allenfalls mit den Multimedia-Installationen im Friedensmuseum von Gernika (Guernica), der Installation „Schalechet – Gefallenes Laub“ im „Memory Void“ des Jüdischen Museums Berlin, sowie den freigelegten Trümmern eines 2010 von einem pyroklastischen Strom verwüsteten Dorfs unterhalb des Vulkans Merapi, 35 km nördlich von Yogyakarta auf Java.

Das zum 10. Jahrestag der Ereignisse eingeweihte 9/11 Mahnmal „Reflecting Absence“ am Ground Zero ist nicht nur Gedenkstätte für die 2.977 Todesopfer der Terroranschläge auf das World Trade Center im Jahr 2001, sondern auch für die 6 Opfer des Bombenanschlags auf das WTC  am 26. Februar 1993. Zwei rechteckige Hohlräume erinnern an die Fundamente der beiden zerstörten Wolkenkratzer.

In der Umrandung sind die Namen der Opfer zu sehen. Auf Firmennamen wurde verzichtet. Auch fehlen die Namen der Attentäter. Schwangere Frauen bekamen den Zusatz „und ihr ungeborenes Kind“ (and her unborn child).

In der Mitte jedes der beiden „Fußabdrücke“ der Zwillingstürme fallen künstliche Wasserfälle 9 Meter tief auf die untere Etage des Museums. Unwillkürlich kommen einem die Fernsehbilder der Ereignisse von damals mit schemenhaft an den Wänden entlang stürzenden Menschen in den Sinn.

Noch beklemmender wird es, wenn man in das Mausoleum-artige 9/11 Memorial Museum hinabsteigt, das im Mai 2014 vom damaligen Präsidenten Obama eingeweiht wurde.

Gleich zu Beginn blickt man in die fast 18 Meter hohe Foundation Hall mit einer 11 Meter hohen Stützwand (slurry wall), die den Anschlag überstanden hat, sowie der „Last Column“, die mit Erinnerungsstücken, Gedenkinschriften und Vermisstenanzeigen bedeckt ist. Dann geht es durch eine multimediale Installation mit O-Tönen und Fotos aus den Stunden der Ereignisse, vorbei an auf Säulen und Wände projizierte Aushänge, die damals an den Absperrungen hingen und mit denen damals nach Vermissten gesucht wurde.

Eine weitere Treppe führt neben den „Survivor’s Stairs“, den Überresten des Treppenhauses eines der Wolkenkratzer, über die Hunderte noch vor dem Zusammensturz aus den unteren Etagen hatten fliehen können, zur Gedenkausstellung „In Memoriam“.

 

Sie befindet sich gegenüber einer Wand aus blauen Aquarellkacheln und dem Vergil-Zitat „No day shall erase you from the memory of time“.  

In der Ausstellung befinden sich nicht nur weitere Trümmer der zerstörten Wolkenkratzer, sondern auch über 23.000 Bilder und 10.300 Erinnerungsstücke sowie 2.000 Berichte in Wort, Bild und Ton, die den rund 3.000 Opfern von damals ein Gesicht geben, und die die Folgen des  Terrors von al-Qaida (zu Deutsch: „Die Basis“) widerspiegeln.

 

Essen & Trinken:
Oscar Wilde Restaurant & Bar

45  West 27th Street
New York, NY 10001

 

 

Unterkunft:
Fairfield Inn & Suites by Marriott New York Manhattan/Chelsea

116 West 28th Street
Chelsea, New York, NY 10001, USA

 

 

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