Geheimnisvolles Mogok

mm-2013-12-18--DSC_00035 Uhr morgens. Vor der Rezeption wartet bereits ein roter Honda Fix. Es dauert nicht lange, Fahrer und Guide treffen ein und wir können starten. Es ist noch stockfinster, als wir einen zwischen den Zapfsäulen schlafenden Tankwart wecken, um den für die Tour nötigen Sprit nachzutanken. Endlich kann es losgehen. Hla Myint Than kennt die Strecke gut, denn Mogok ist seine Heimatstadt. Die Straße ist zwar nur einspurig mit unbefestigten verbreiterten Seitenstreifen, aber noch kein Jahr alt. Da kann er schon mal Vollgas geben. Auf halben Weg gibt es Kaffee und Hühnersuppe für ein schnelles Frühstück in einer Garküche am Wegesrand.

mm-2013-12-18--DSC_0015Mittlerweile ist die Sonne aufgegangen und eine atemberaubende Landschaft wird sichtbar. Nach der Hochebene schraubt sich die Straße in Serpentinen bergauf und bergab. Schließlich tauchen wir in das noch wolkenverhangene Tal von Mogkok ein.

Als wir die Stadt nach etwa 4 Stunden Fahrt erreichen haben sich die Wolken aufgelöst. Kurz hinter dem Ortsschild wartet ein Wachposten mit heruntergelassener Bambusschranke. Doch bevor unser Guide Ye Lin Toh das tags zuvor ausgestellte Empfehlungsschreiben des Direktors der Hotelvereinigung von Maymo aus der Tasche ziehen kann, nickt der Wächter freundlich und öffnet die Barriere. So einfach kann das sein. Seit einem Monat ist Mogok wieder für Touristen zugänglich.

mm-2013-12-18--DSC_0043Die Gebäude der Stadt erinnern eher an Tibet und Nepal als an das, was wir bislang in Myanmar gesehen haben. Als erstes steht ein Besuch der Chan Thar Gyi Pagode auf dem Programm. Sie wurde vor rund 470 Jahren von König Minkhaung erbaut und zuletzt 1972 renoviert und erweitert. Was sie so besonders macht, sind die Geschenke für den Buddha, die in vergitterten Vitrinen im Inneren aufbewahrt werden. Eimerweise Rubine und Saphire in allen Größen, Modelle von Pagoden aus 180 Kilo purem Gold bzw. reinem Silber, Edelsteinbäume sowie unzählige Uhren von Luxusmarken wie Rado und Rolex sind hier ausgestellt. An den verspiegelten Wänden hängen Bündel von Geldscheinen. Es wird bereits kräftig gesammelt für das Vollmondfest in einem Monat.

mm-2013-12-18--DSC_0087Vom Hügel dieser Pagode hat man den besten Blick über Mogok, das in einem Talkessel um einen See herum liegt. Am örtlichen Markt hatten wir eigentlich erwartet, die hier ansässigen Shan und Palaung in ihren traditionellen Trachten zu sehen. Aber hier kleidet man sich lieber zweckmäßig in Jeans und Fleece-Schlafanzüge. Wo immer wir auftauchen, sind wir die Attraktion, werden bestaunt und betatscht, bis unsere beiden Begleiter entnervt zum Rückzug blasen.

Nach dem Mittagessen besuchen wir noch ein Bergheiligtum außerhalb der Stadt und eine Mine an der Straße nach Mandalay. mm-2013-12-18--DSC_0110Die Saphire und Rubine werden von einer chinesischen Firma mit eigenen Arbeitern im Tagebauverfahren abgebaut. Kommentar eines Einheimischen: „Wir geben ihnen unsere Edelsteine und sie bringen dafür ihr Plastik in unser Land.“ Nach Aussage unseres Guides sind die Minen aber nicht mehr wirklich rentabel und weitgehend erschöpft. Ein kleiner Trost.

Auch auf dem Rückweg gibt es keine Kontrollen. Der Schlagbaum auf dieser Seite der Stadt ist bereits hochgezogen und der Wachposten winkt freundlich aus seinem Häuschen. Was für ein Unterschied gegenüber unserer Tour durch das Land vor zwei Jahren. Damals musste unser Guide an jeder Bezirksgrenze am Schlagbaum halten, unsere Pässe mit Visa zeigen und eine Art Spende bezahlen. Davon merkt man heute nichts mehr. Auch die Straßen sind partiell besser geworden und es gibt deutlich mehr neue japanische und chinesische Autos und LKW.

Unterkunft:
Tiger Hotel
No.(13/243),Sandar Road, Pyin Oo Lwin, Myanmar

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