Craft Beer 2 go

Heute verabschieden wir uns von San Francisco und fahren zurück gen Süden. Auf der Hinfahrt mussten wir den einen oder anderen Ort aus Zeitgründen oder witterungsbedingt auslassen, oder weil es bereits dunkel wurde – oder er gerade schlicht und einfach geschlossen war. Das können und wollen wir jetzt wenn möglich ändern. Auch in der Stadt gab und gibt es noch so einiges nachzuholen. Nicht alles, aber ein wenig davon haben wir für den heutigen Vormittag anvisiert.

Auf dem Weg aus der Stadt  nutzen wir die Gelegenheit für einen kurzen Abstecher zur kurvenreichsten Straße von San Francisco. Diese Auszeichnung hat sich ein Teilstück der Lombard Street zwischen Hyde Street und Leavenworth Street verdient. Hier geht’s mit einem Gefälle von 27 Prozent in acht 8 Haarnadelkurven zwischen Blumenrabatten bergab.

Ganz ohne einen Besuch bei der lokalen Streetart-Szene geht’s dann auch nicht. Wie schon in San Diego ist sie in einem „spanischen“ Viertel zu finden. Hier ist es der Bezirk Dolores Heights, in dem unter anderem auch ältere Murals sorgfältig restauriert werden. Wir parken unweit des Beginns der Cypress Street, in der aktuelle Streetart Künstler ihre Spuren hinterlassen haben. Allzulange können wir uns allerdings nicht aufhalten, da wir in der Kurzparkzone keinen Strafzettel  riskieren wollen.

Also nichts wie rauf auf den Highway One. Wir sind noch keine halbe Stunde unterwegs und haben „Devils Slide“ erreicht, da blinkt es vor uns rot und blau am Straßenrand, Hubschrauber knattern vorbei.

Wie wir später aus den Nachrichten erfahren, ist am sogenannten „Bunker Point“ mit dem markanten Fotomotiv ein Tesla mit überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abgekommen und über die Klippe 75 Meter in die Tiefe gestürzt. Alle vier Insassen konnten gerettet werden und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ob sich der Tesla im „Selbstfahrmodus“ befand, ist (noch) nicht bekannt.

Wir kommen mangels Möglichkeit gar nicht in die Versuchung, die Steuerung unseres Toyotas 4Runner einer künstlichen Intelligenz anzuvertrauen. Wir nutzen unsere eigene Intelligenz und fahren angemessen langsam und vorsichtig weiter die Küste von San Mateo entlang zum nächsten historischen Wahrzeichen dieser Gegend. Bei der Moss Beach Distillery handelt es sich allerdings nicht um eine Brennerei, sondern um ein heute als Restaurant genutztes Gebäude, in dem sich bereits zu Zeiten der Prohibition ein beliebter Speakeasy befand. Einer der Stammgäste war der Kriminalschriftsteller Dashiell Hammett, der hier auch eine seiner Geschichten ansiedelte.

Nächster Stopp ist der Pillar Point Marsh Beach in der Halfmoon Bay unweit Princeton-by-the-Sea. Das Salzwasser-Sumpfgebiet steht unter Naturschutz. Leider macht uns das Wetter mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Es regnet immer stärker, so dass es für Vogelbeobachtungen keine Gelegenheit mehr gibt.

Einige Meilen weiter, am Pebble Beach beim Bean Hollow State Beach legt der Regen eine kurze Pause ein, so dass ein kurzer Spaziergang zu den schroffen Felsen mit den Tafoni  am Strand gefahrlos möglich ist. Die Strukturen des verwitterten Gesteins erinnern an Bienenwaben.

Vor  dieser Reise habe ich Kalifornien eher mit Wein in Verbindung gebracht. Das mag früher so gewesen sein. Heute steht handwerklich gebrautes Bier hoch im Kurs der Genießer. Das ist uns schon in San Diego aufgefallen, wo am Ocean Beach gefühlte alle paar Meter eine Brauerei oder ein Lokal mit einer Riesenauswahl unterschiedlicher Craft Biere zu finden war. Und das ging dann auf der weiteren Fahrt entlang der Küste munter so weiter. Bereits auf der Hinfahrt sind wir über die Highway 1 Brewing Company  „gestolpert“. Zwischen den Feiertagen waren Brauerei und Wirtschaft geschlossen, heute haben wir Glück. Und das gleich mehrfach. Die Fish and Chips sind die besten, die ich bislang gegessen habe. Nur beim Bier muss ich mich zurückhalten und bleibe als Fahrer nüchtern. Aber kein Problem. Keith Malmborg, Brauerei-Besitzer und heute auch Bartender hat die Lösung. Sämtliche Craft Biere gibt es hier nicht nur frisch gezapft, sondern auf Wunsch auch frisch in Dosen abgefüllt zum Mitnehmen. Und so kann ich das 6,2 %ige „Ocean Breeze IPA“  am Abend beim Schreiben des heutigen Blog-Beitrags im Motel genießen.

Essen & Trinken:

Highway 1 Brewing Company
 5720 S Cabrillo Highway
Pescadero, CA 94060

Unterkunft:

Villa Franca Inn
900 Munras Avenue
Monterey, CA 93940, USA

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