Wat-Fahrt elektrisch

Die Fahrt mit dem knatternden Tuk-Tuk endet schon nach ein paar hundert Metern. Kurz vor den Ruinen der äußeren Stadtmauer wechseln wir vom Zweitakter in einen Elektro Golf-Kart. Auf dem Gelände des Geschichtsparks von Sukhothai sind nur Fahrräder oder elektrisch betriebene Fahrzeuge erlaubt. Da wir hier ebenfalls einige außerhalb des Parks gelegene Ruinen besuchen wollen, haben wir aufs Radeln verzichtet und einen ortskundigen Fahrer angeheuert.

Erste Station auf der Fahrt zu den Überresten von Mueang Kao, der Hauptstadt des ersten Königreiches der Thai aus dem 13. und 14. Jahrhundert, ist der einstige Königspalast mit dem  Wat Mahāthāt („Tempel der großen Reliquie“). Am Ende des Mittelschiffs des Zentralheiligtums befindet sich eine imposante stehende Buddha-Statue in einem Chedi, auf dessen Rückseite sich gut erhaltene Reliefs einer  Prozession anbetender Jünger befinden.

Nächster Halt: Wat Si Sawai, ein hinduistischer Shiva-Tempel, der im 12. Jahrhundert von den Khmer errichtet wurde. Die drei typischen maiskolbenförmigen Phrang sind sehr gut erhalten, ein Türsturz des vorgelagerten Wihans mit einer Abbildung des einen schlafenden Vishnu, befindet sich allerdings im Ramkhamhaeng-Nationalmuseum östlich der Palastruinen.

Om Namah Shivaya
Om Namah Shivaya
Om Namah Shivaya

[Yajurveda]

Weiter geht’s vorbei am buddhistischen Wat Traphang Ngoen („ Silbersee-Kloster“) zur ebenfalls buddhistischen Tempelanlage des Wat Si Chum, die sich nordwestlich außerhalb der Alten Stadt befindet. Im würfelförmigen Gebäude in der Mitte der Anlage befindet sich eine 15 Meter hohe sitzende Statue Buddhas, die regelrecht das Dach weggesprengt zu haben scheint. Seine rechte Hand führt die Erdberührungsgeste (Bhumisparshamudra) aus als Zeichen dafür, dass er die Erde als Zeugin für die Wahrheit seiner Lehre anruft.

Ich bin gerade der einzige Besucher des Heiligtums, ein alter Mönch wird draußen noch von einem Touristen aufgehalten. Zeit kurz innezuhalten und ein altes buddhistisches Zufluchtsgebet [Atisha Dipamkara Srijnana] zu rezitieren, das mich die letzten Wochen begleitet hat, nachdem ich es für das Hörbuch „Die Weisheitscodes“ von Gregg Braden sprechen lernen durfte:

Namo Buddhaya
Namo Dharmaya
Namo Sanghaya

Ich nehme Zuflucht zu Buddha,
Dharma und Sangha,
bis ich Erleuchtung erlangt habe.

Wir verlassen die Ruinen der Altstadt von Sukhothai und halten knapp zwei Kilometer außerhalb des westlichen Stadttores noch einmal kurz am Wat Mankorn. Nächstes Ziel sind die östlich einer Hügelkette gelegenen sogenannten Klöster der Waldmönche. Und das sind viele: Gefühlt alle zwanzig Meter führen steinige Pfade durch den Wald die Hügel hinauf. Unser Fahrer hält am Eingang zu den Ruinen der buddhistischen Tempelanlage des Wat Saphan Hin. Das „Kloster der Stein-Brücke“ macht seinem Namen alle Ehre: Ein „gepflasterter“ Weg aus großen Schiefer-Platten scheint wie eine Brücke den Berg hinaufzuführen.

Oben blickt eine etwa acht  Meter hohe stehende Buddha-Statue mit der Abhayamudra-Geste („Schlichtung des Streits der Angehörigen“) in Richtung des  Geschichtspark. Ich bin etwas außer Atem und bereue es, kein Wasser mitgenommen zu haben. Aber ich habe Glück und bin nicht allein hier. Zwei weitere Touristen, Katja und Joe aus Stuttgart haben sich ebenfalls dem herausfordernden Anstieg gestellt und überlassen mir eine halbvolle Flasche.

Als wir wieder unten an der Straße sind, nehmen die beiden ihre Räder und fahren Richtung Sonnenuntergang. Wir begeben uns in die Gegenrichtung und machen einen letzten Halt am Wat Sorasak. Von der Ruine ist nur noch ein majestätischer Chedi im „Sukhothai-Stil“ erhalten, der von zahlreichen Elefanten „getragen“ wird.

Am nächsten Tag soll es dann weiter gehen, mit dem Bus nach Chiang Mai…

Unterkunft:
Thai Thai Sukhothai Resort

95/8 Old City
Amphoe Muang
64210 Sukhothai, Thailand

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