Tigeraugen im Visier

Wo war das doch gleich, wo es letztes Jahr dieses Armband mit den Tigeraugen-Kugeln gab? Vielleicht haben die die ja auch als Kette… Irgendwo entlang der blauen Chinatown-Route vom „Hop On Hop Off Bus“ muss das gewesen sein. Bei einem der Stopps waren wir auf dem Weg zu einem buddhistischen Tempel an dem Juwelier vorbei gekommen. Das lässt sich wiederholen. Also rein in den Bus und raus an der Station unweit der Zehntausend Buddha Pagode (Van Phat). Einen Block zurück und dann links in die Straße der Juweliere abbiegen, Cosy findet zielsicher den Weg zum „Nhựt Trinh 62“

Die Auswahl an Armreifen und Armbändern ist noch immer überwältigend. Aber eine Kette mit den Tigeraugen-Murmeln? Wenn man einfach die Kugeln von drei Armbändern auf eine neue Schnur fädelt, das könnte natürlich gehen. „Aber die Kette hat dann natürlich ein ziemliches Gewicht…“ Bao Tran ist skeptisch. „Schwerer als die Kette mit den Bernsteinbrocken aus San Cristóbal de las Casas kann das auch nicht sein…“ wiegelt Cosy ab. Und richtig, die drei Armbänder, die die Verkäuferin heraussucht, sind vom Gewicht her durchaus tragbar. Perfekt: Wir sollen einfach in einer Viertelstunde wieder vorbeikommen.

Also noch ein kleiner Abstecher zu der versteckt in einem Hinterhof gelegen Pagode in der nächsten Seitenstraße und dann ist die Kette auch schon fertig. Baos kleiner Bruder Ben beobachtet neugierig, wie seine Schwester geschickt die Enden miteinander verknotet. Kurze Anprobe: Passt.

Da wir diesmal das komplette Tour-Paket des Sightseeing-Busses gebucht haben, wechseln wir auf der Rückfahrt den Bus und nehmen die rote „Gia Dinh“- Route in die hochhausgeprägten Innenstadt-Bezirke von Saigon. Seit meinem ersten Besuch hier 2010 hat sich da eine Menge getan. Am Flussufer ist eine Skyline entstanden, die sich sehen lassen kann.

Noch beeindruckender ist der Blick auf die großen Blöcke auf der Night-Tour, eine Rundfahrt, die ab 16:30 Uhr an der Oper startet und ohne Zwischenstopps über zwei Brücken durch das moderne Hotel- und Geschäftsviertel entlang des Saigon-Flusses (Sông Sài Gòn) führt. Alles ist hier eine Nummer größer als im Backpacker-Viertel rund um unserem Quartier, selbst die Drachen, die zwischen den monolithisch wirkenden Gebäuden den Himmel kreuzen, sind überdimensional.