Vollmondzeremonie in Kulu

id-sw_2015-01-06-DSC_1022Auf der Rückfahrt zum Quartier macht uns Imde  ein überraschendes Angebot. Ursprünglich wollten wir uns am Abend in Ubud traditionelle Tänze anschauen. Die Alternative ist mehr als verlockend. Wir sind eingeladen zu einer Zeremonie abseits des Touristenrummels im Heimatdorf unseres Fahrers.

id-sw_2015-01-06-P1100241Nach dem Abendessen werden wir von ihm abgeholt und fahren nach Kulu, 7 Kilometer nördlich von Ubud.  Im Imdes Haus werden wir zuerst einmal für den Besuch der Zeremonie passend eingekleidet. Männer tragen traditionell ein weißes Hemd und einen Sarong sowie einen Saput – einen über dem ersten liegenden zweiten Sarong – und einen weißen Udang als Kopfbedeckung. Frauen kleiden sich ebenfalls mit einem Sarong sowie einer Bluse (Kabya), die mit einer Schärpe (Antang) unterhalb der Brust umfasst wird.

id-sw_2015-01-06-P1100254Gestern war Vollmond und der Beginn einer heute fortgesetzten dreitägigen Zeremonie (Odalan – Manis – Paing). Als wir gegen 22 Uhr zur Manis-Zeremonie im Vishnu-Tempel des Ortes fahren, sind die Straßen wie ausgestorben. Die meisten der rund 1000 Einwohner sind bereits am Ort des Geschehens. Das Gamelan-Orchester spielt bereits. Und schon beginnen die Tänze, die Frauen machen mit dem traditionellen Reigang den Anfang. Ihnen folgen die Männer mit einem balinesischen Kriegstanz mit Speeren, dem Baris, sowie dem Plajon, der die Darreichung der Opfergaben symbolisiert.

id-sw_2015-01-06-DSC_1044Jetzt folgt das gemeinschaftliche Gebet, bei dem sich alle Teilnehmer im Lotussitz auf dem Platz versammeln. Zunächst werden sie mit einem großen Bambusbüschel mit heiligem Wasser besprenkelt. Dann beginnt der Vorbeter leise mit dem Gebet und die Gemeinde betet mit. Räucherstäbchen werden entzündet und die gefalteten Hände auf Kopfhöhe gehoben. Nach dem gemeinsamen Gebet gehen drei Priester durch die Reihen und besprenkeln jeden einzeln mit heiligem Wasser, mit dem das Gesicht gewaschen und von dem einige Schluck getrunken werden: Zum Abschluss verteilt ein Priester in heiligem Wasser eingeweichte Reiskörner, die sich jeder an die Stirn (Denken) und am Hals in Höhe des Kehlkopfs (Sprechen) klebt. Damit endet die Zeremonie und die Frauen begeben sich zu den Opfergaben. Diese dürfen wieder mitgenommen werden.

id-sw_2015-01-06-DSC_1057Während die Frauen die Schalen mit den aufgetürmten Früchten, Blumen und Kuchen auf dem Kopf auf bewundernswerte Weise die steilen Treppen hinab souverän nach Hause balancieren, versammeln sich die Männer vor dem Tempel zu einer kleinen Spielrunde. Beim Kocokan bzw. Batu Kocokan wird um Geld gewürfelt.

Unterkunft:
Ladybamboo Villa
Jl. Kajeng 13c, 80571 Ubud, Bali, Indonesia

Guide:
Imde Arinata
Email: madearinata22@gmail.com

 

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