Zimmer mit Aussicht

Am Abend zuvor sind wir in Hanoi angekommen. Dass es hier deutlich kühler als in Saigon sein wird, war klar. Wenn allerdings nachts die Temperatur auf 15 Grad fällt, können Panoramafenster mit Stadtblick sich als äußerst durchlässig für die Kälte erweisen. Wieder was gelernt, denn den Ausschlag bei der Wahl des Quartiers für die nächsten Tage hatten in erster Linie die  Lage in der Altstadt und ein Preis von 35 Euro pro Nacht gegeben.

Leider endet der Aufzug im 6. Stock und unserer Zimmer ist im siebten. Auf der Treppe sollte man besser den Kopf einziehen, wenn man sich nicht in voller europäischer Größe den Kopf stoßen will. Auch die  Größe des Zimmers mit 12 m2 entpuppt sich als Herausforderung, zumal die kombinierte Dusch-/WC- Kabine offensichtlich in die Flächenberechnung mit einbezogen wurde. Aber wie heißt es in einer asiatischen Weisheit: „Es gibt keine Probleme, nur Lösungen.“

 

Und tatsächlich: Am Vormittag ist die Temperatur schnell wieder auf 25 Grad gestiegen und wir haben Glück und können in ein etwas größeres Zimmer eine Etage tiefer übersiedeln. Klingt nach einem guten Plan. Vor dem Frühstück suchen wir dann noch nach einer Wäscherei. Und die ist schnell gefunden. Für weniger als einen Euro pro Kilo soll alles am Abend wieder fertig sein.

Dann strawanzen wir gemütlich durch die Altstadt bis zum kleinen See mit der ikonischen roten Brücke zur Insel mit dem konfuzianischen Ngoc Son Tempel. Nach dem Trubel in den Straßen tut eine kleine Pause am Ufer gut.

Schon ein paar Meter vom auf den ersten Blick recht chaotisch anmutenden Verkehr ist es ruhiger, als man meinen könnte.

Der hektisch hin- und her- hüpfende Breakdancer beschallt sich solo über seine Kopfhörer, etwas weiter entfernt posen wortlos die ersten Mädchen für den alljährlichen Neujahrskalender.

Um 15 Uhr entscheiden wir uns spontan zu einem Besuch des Wasserpuppentheaters hier am Platz. Die Aufführungen für heute und die nächsten zwei Tage sind ausverkauft, aber wir werden für unsre Spontanität belohnt. Es gibt noch zwei Karten auf den vorderen Plätzen für die Vorstellung, die vor einer Minute begonnen hat.

Die kurzweiligen Szenen erzählen vom Leben am Fluss. Das Leben der Reisbauern, Fischer und Entenjäger im Wechsel mit Wasserspielen von mystischen Flussdrachen und Bootsrennen wird eingerahmt von traditionellen vietnamesischen Klängen und einem munter dahin plappernden Erzähler. Den muss man nicht unbedingt verstehen, sein mal anstachelnder, mal beruhigender Singsang und natürlich die Puppen selber sprechen für sich selbst.

Gegen Abend wandern wir noch ein paar Blocks weiter zu unserer Lieblings-Pizzeria. Paolo & Chi hatten wir letztes Jahr entdeckt und war auch diesmal wieder für bislang besten Pizza die erste Wahl.

Auf dem Heimweg dann noch schnell die frisch gewaschene Wäsche einsammeln. Und eine zusätzliche Decke für die Nacht gibt es auch. Alles wieder im Lot, was will man mehr… 

 

Unterkunft:
Bay Luxury Hotel & Spa – No 1 Ngo Huyen
1 Ngõ Huyện, Hoan Kiem
100000 Hanoi, Vietnam

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