Von León nach Burgos

Bevor wir entlang des klassischen Jakobswegs nach Burgos aufbrechen, besuchen wir noch einmal Santa Maria de la Regla im Licht der Morgensonne. Der Eintrittspreis ist gerechtfertigt und umfasst – wie meist – einen sehr informativen Audio-Guide. So erfährt man nicht nur einiges zu den diversen Seitenkapellen, Grabmälern etc, sondern auch die Bau- und Restaurierungsgeschichte dieser faszinierenden gotischen Kathedrale.

Gebaut wurde sie im 13. Jahrhundert, als Leòn gerade mal rund 5.000 Einwohner zählte. Das schlanke bis zu 40 Meter hohe Kirchenschiff wirkt nicht nur zerbrechlich, sondern wäre beinahe den ersten Restaurierungsversuchen zum Opfer gefallen, wenn nicht ein weitsichtiger Baumeister behutsamer als seine Vorgänger zu Werke gegangen wäre.

 

 

 

Erste Station auf der Strecke Richtung Burgos ist das kleine Örtchen Sahagún. Bekannt ist es vor allem für das Kloster San Facundo y San Primitivo, von dem allerdings nach einem Brand im 19. Jhdt. nur noch die Ruinen eines Torbogens und eines Turms übrig geblieben sind.

Wir folgen dem Jakobsweg in umgekehrter Richtung durch das  eintönige, flache Meseta-Flachland bis zu einer ehemaligen Siedlung der Tempelritter. Die romanisch-gotische Kirche Santa Maria La Bianca thront über dem kargen Dorfplatz von Villacazar de Sirga. Leider bleibt uns der Anblick der weißen Madonna verborgen, die schon Tote zum Leben erweckt haben soll. Die Tore sind verrammelt und verriegelt.

Das gilt jedoch nicht für den ursprünglichen Speisesaal für die Jakobspilger. Er beherbergt heute das Restaurant Mesón de Villasirga und verströmt den Charme vieler hundert Jahre Pilgertradition.

 

 

 

Allmählich wird die Landschaft hügliger. Nach wenigen Kilometern erreichen wird das Örtchen Fromista.

 

Diesmal haben wir Glück: Die Kirchentüren von San Martin  stehen weit offen – zwei Nonnen erläutern einer jugendlichen Pilgergruppe die Besonderheiten der monumentalen Altarreliefs.

 

Wir erreichen Burgos am späten Nachmittag gerade noch rechtzeitig. Eine Stunde vor dem letzten Einlass betreten wir die gotische Kathedrale Santa Maria. Was für ein Unterschied zu der Kathedrale von Leòn.

Wirkte jene mit den über 100 bunten Kirchenfenstern filigran und saugte den Blick förmlich gen Himmel, so fehlt dies der gotischen Schwester von Bugos.

Hier erlebt man die Gotik als eine Inszenierung der Erhabenheit, unterstrichen mit einem wohl dosierten Quäntchen der erwarteten  Leichtigkeit dieses Baustils.

Wieder lohnt es sich, den Audio-Guide für die zahlreichen Hintergrundinformationen in Anspruch zu nehmen.

 

Unterkunft:
Maria Salome
Calle San Lorenzo, 24, 09003 Burgos

Dieser Beitrag wurde unter Europa, Nordspanien veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.